Rotfront Emigrantski Raggmuffin
 
 
Zu meiner Schande muss ich offen zugeben, dass ich bis vor kurzem die Berliner Band Rotfront nicht auf dem Schirm hatte. Obwohl mir Russendisko schon ein Begriff war, und obwohl ich wusste dass in diesem Dunstkreis noch eine Band rumschwirrt, ist sie irgendwie bis jetzt unbemerkt an mir vorbei gezogen. Aus diesem Grund habe ich mir gedacht, fangen wir gleich ganz vorne an und schauen uns ihr Debut Album aus dem Jahre 2009 an.
 
Das Teil nennt sich Emigrantski Raggamuffin und der Name ist Programm. Schon der Opener macht klar wo es langgeht: „B-Sides“ ist der heimliche Klub Hit vom Album und eine kleine Ode an Berlin. Grooviger EmigrantenReggeaSkaPunkFunk, unterlegt mit tighten Reimen von Mad Milian. Kommt sau gut und macht sogleich Lust auf mehr. Auch auf den folgenden Tracks lassen die Jungs und Mädels nichts anbrennen und erklären der Welt in allen möglichen Sprachen (Ungarisch, Deutsch, Russisch/Ukrainisch? und Emigrantenenglisch!) wie Emigrantski Raggamuffin Made in Berlin zu klingen hat. Das man auch mal übers Ziel hinausschiesst (Remmidemmi) ist nicht weiter schlimm und schmälert das Hörvergnügen keineswegs.
 
Fazit: Rundes und gelungenes Debut mit massig Pop Appeal. Rotfront beweisen ein Gespür für eingängige Hooks und Melodien, ohne platt zu wirken, und man fragt sich warum diese Musik eigentlich nicht schon längst in den Charts und Radios angekommen ist.
 
 

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