"Lovers" heisst das neue Album von Äl Jawala, mit dem die Band nochmals eindrücklich zeigt wie sich Balkan Big Beats im Jahre 2018 anhören soll. Als Teil der Band rockte Markus Schumacher die Konzertbühnen von Istanbul bis Shanghai. Heute erzählt er uns welche Musik ihn geprägt hat, und an welchen Konzerten er bereits selbst durchgefeiert hat. Hier Markus Schumachers Alltime Classics:
Iron Maiden - Live after Death
Als Kind stand ich unzählige Male vor den großen Iron Maiden Plakaten im Zimmer meines etwas älteren Cousins, hab mich gegruselt und war gleichzeitig fasziniert! Ein paar Jahre später, mit 11, hatte ich dann selbst einige Maiden Alben in Form von Original-Kassetten im Schrank. Vor allem das Live after Death Album hab ich rauf und runter gehört. Meine Eltern waren nicht sehr begeistert. Die Michael Jackson Phase davor (Bad) hat ihnen besser gefallen :-)
Wrathchild war schon damals mein Lieblingssong! Absoluter Alltime favorite! Die Bassline, der Groove! Wir hatten mit Äl Jawala schon geile Jams rund um diese Bassline :-) Wrathchild auf Reisen!
Red Hot Chilli Peppers - Blood Sugar Sex Magic
Mit 14 bekam ich von meiner Freundin die Blood Sugar Sex Magic geschenkt - ich war zu dieser Zeit eigentlich nur auf Thrash Metal und Hardcore scharf. Aber die Chilli Peppers haben meinen Horizont geöffnet.
Das Album ist fest verbunden mit dem Sommer 1992. Verliebt sein, neue Dinge ausprobieren, die Welt kennenlernen. Auch die späteren Alben der Chilli Peppers waren für mich irgendwie immer passend zu einer ganz bestimmten Zeit und dem Lebensgefühl das damit verbunden war.
Rabhi Abou-Khalil - The Happy Sheik
In Freiburg gab es ein kleines High End Hifi Geschäft, das auch Platten verkaufte. Dort stand eines Tages eine LP von Rabih Abou Khalil im Schaufenster und wurde von den der Sonne angestrahlt, so daß die goldenen Muster auf dem Cover nur so funkelten. Der Name sagte mir nichts - aber ohne sie vorher anzuhören hab ich diese Platte gekauft. Meine erste Begegnung mit Arabischer Musik. Rabih Abou Khalil ist ein libanesischer Oud Spieler, der arabische Traditionen mit Jazz kombiniert und dabei auch Instrumente, wie Mundharmonika und Tuba einsetzt. Wobei „Jazz“ etwas irreführend ist. Für mich ist das einfach nur eine logische, organische Weiterentwicklung der traditionellen Musik. Roots Sound, weite Melodiebögen, verspielte ungerade Rhythmen. Hat mich stark beeinflusst - und ich denke auch uns als Band. In den ersten Jahren haben wir den Song „Rabin-Abou-Kabou“ gecovert.
Romica Puceanu - Ileana, Ileana
Wir waren zwischen 2005 und 2013 viele Male in Rumänien auf Tour und haben dort diese Musik kennen gelernt.
Romina Puceanu war eine der bedeutendsten Roma Sängerinnen aus Rumänien.
Ich liebe die schwebenden Rhythmen, die magische Leichtigkeit, die weiten Melodien und die ganze Seele die aus dieser Musik spricht. Alles ist leicht, hibbelt und tanzt vor sich hin und die Stimme erdet das Ganze - aus tiefstem Herzen.
Puto Prata - Zuata zuata
Dieser Song war meine erste Begegnung mit Kuduro. Kompromisslos,direkt und bisschen billig und dirty! Der (inzwischen nicht mehr ganz so) neue Sound aus Angola. Die Rhythmik, der Groove und der Klang der Sprache - das alles zusammen finde ich sehr geil!
Ich hab das mal auf einer Balkan Party aufgelegt - weil ich auf die Reaktion gespannt war. Manche waren zwar etwas überrumpelt vom Stilbruch - doch nach ein paar Takten waren alle völlig aus dem Häuschen.
Fat Freddy's Drop
Wir haben 2006 beim Museumsuferfest in Frankfurt die Bühne mit Fat Freddie´s Drop geteilt. Damals waren sie noch relativ unbekannt. Nach unserem Konzert hab ich dann das ganze Fat Freddies Konzert durchgetanzt. Was für eine Band! So langsam, so relaxt, und dabei so treibend, schiebend, groovend! Vor allem die Bläser.
Eine kleine Offenbarung war für mich damals. Die Entdeckung der Langsamkeit.
Kutiman - Mix Tel Aviv
Ich liebe die Idee! Und was Kutiman daraus gemacht hat!